Hier einige Auszüge aus seiner Rede, die volle Rede könnt Ihr hier anhören:
"Kein
Ort kann auf Dauer friedlich bleiben, auch die USA nicht. Wir
haben ständig Kriege. Europa wird zwar wie ich vermute nicht
zu den großen Kriegen zurückkehren, aber es wird wieder zum menschlichen
Normalfall zurückkehren. Es wird seine Kriege haben, seine Friedenszeiten, und
Sie, die Europäer, werden Ihre Leben leben. Es wird
keine 100 Mio Toten mehr geben, aber die Vorstellung, Europa sei eine
Ausnahmeerscheinung, wird zuerst sterben. ( das war 2015!) Es wird Konflikte in Europa geben,
es gab schon Konflikte - in Jugoslawien und
jetzt in der Ukraine. ( Rede von 2015!)
Was
Europas Beziehungen zu den vereinigten Staaten betrifft, wir haben keine
Beziehungen mehr mit Europa, wir haben Beziehungen mit Rumänien, Frankreich, aber es
gibt kein Europa, mit dem man Beziehungen haben kann.
Der
islamische Extremismus ist ein Problem für die USA, aber keine extenzielle
Bedrohung. Man muß sich damit angemessen befassen, wir aber haben andere
Außenpolitische Interessen.
Das Hauptinteresse der US Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts,
im 1. und im 2. Weltkrieg und im kalten Krieg waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland.
Vereint,
sind Sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann. Unser Hauptinteresse
war sicherzustellen, daß dieser Fall nicht eintritt.
Wenn
Sie ein Ukrainer sind, werden Sie Ausschau danach halten, wer Ihnen als
einziger helfen kann, und das
sind die USA.
Letzte
Woche ( Rede von 2015!) war der
oberste Befehlshaber der US-Army in Europa , General Ben Hodges zu Besuch in der Ukraine. Er kündigte dort an,
das die US-Ausbilder in der Ukraine demnächst offiziell kommen sollen, und
nicht nur inoffiziell... er hat dort tatsächlich Orden an die Ukrainischen
Kämpfer verteilt, obwohl
es gegen militärisches Protokoll ist, dass Soldaten Orden von fremden Armeen
annehmen... doch er tat das, weil er damit zeigen
wollte, daß die Ukrainische Armee "seine Armee" ist. Dann ging er weg und verkündete in
den baltischen Staaten, daß die
USA Panzer und andere Militärausrüstungen in den baltischen Staaten, Rumänien,
Polen und Bulgarien in Stellung bringen würden... daß ist ein sehr interresanter Punkt. Gestern
haben die USA angekündigt, dass sie vorhaben, die Waffen (auch) in die Ukraine zu liefern, das
wurde dementiert, aber
sie tun das, die Waffen werden geliefert.
Bei
allen diesen Entscheidungen agieren die USA außerhalb des Rahmens der NATO,
weil alle NATO Entscheidungen einstimmig von allen Mitgliedern getroffen werden
müssen, und jedes Land ein VETO einlegen kann. Die Türken machen das schon aus Jux (!?) Der Punkt
bei der ganzen Sache ist, daß die
USA einen Sicherheitsgürtel um Russland
aufbaut, und Russland weiß das.
Russland
glaubt, die USA beabsichtigen die russische Förderation zu zerschlagen, ich
denke, wir wollen Sie nicht töten, sondern Ihnen nur ein wenig wehtun,
jedenfalls sind wir wieder beim alten Spiel.
Und
wenn Sie einen Polen, Ungarn oder Rumänen fragen, die leben in einer ganz anderen
Welt als die Deutschen, und diese in einer ganz anderen Welt als die Spanier,
es gibt keine Gemeinsamkeit in Europa.
Aber wenn ich Ukrainer wäre, würde ich
genau das tun, was diese tun: versuchen, die Amerikaner hineinzuziehen.
Die Frage, die sich jetzt für die Russen
stellt, werden Sie die Ukraine wenigstens als eine neutrale Pufferzone erhalten
oder wird der Westen soweit in die Ukraine vordringen, daß er nur noch 100 km
von Stalingrad und 500 km von Moskau entfernt ist.
Für
Russland ist der Status der Ukraine eine existenzielle Bedrohnung, und die
Russen können das nicht ignorieren.
Und wie
weit werden die USA gehen, falls Russland sich weiterhin an die Ukraine
klammert. Es ist kein Zufall, daß General Hodges, der ernannt worden war,
für all das gerade zu stehen, davon spricht, Truppen in Rumänien, Bulgarien ,
Polen und den Baltischen Staaten in Stellung zu bringen.
Dem Intermarum, dem Territorium zwischen dem schwarzen Meer und der
Ostsee... wovon Józef Piłsudski (polnischen Marschall) träumte, ist für die USA die Lösung.
Die
Frage, auf die wir keine Antwort haben ist, wie wird Deutschland sich verhalten. Die unbekannte Variable in Europa sind die
Deutschen.
Während die USA diesen Sicherheitsgürtel
aufbauen, nicht in der Ukraine, (... mittlerweile
überholt?) sondern westlich davon, und die Russen einen Weg suchen, den
westlichen Einfluß in der Ukraine zurückzudrängen, wissen wir nicht, wie die deutsche Haltung ausfallen
wird. ( Heute ja:
Lieferung von Leopard Panzern !)
Deutschland befindet sich in einer sehr eigenartigen Lage, der ehemalige
Bundeskanzler Gerhard Schröder sitzt im Aufsichtrat von Gasprom, die Deutschen haben eine sehr komplexe Beziehung zu den
Russen, ( Energieversorgung!) die
Deutschen wissen selber nicht
was Sie tun sollen, Sie müssen Ihre Waren exportieren, die Russen können Ihnen
Ihre Waren abnehmen, andererseits, wenn Sie die Freihandelszone verlieren, dann
müssen Sie etwas anderes aufbauen.
Die Urangst der USA ist, daß deutsches Kapital
und deutsche Technologien sich mit russischen Rohstoffen und mit russischer
Arbeitskraft verbinden, eine einzigartige Kombination, vor der die USA seit
Jahrhunderten eine Höllenangst haben.
Wie wird sich das also abspielen? Die USA haben
Ihre Karten bereits auf den Tisch gelegt - die Linie zwischen dem Baltikum und
dem Schwarzen Meer. Die russischen Karten lagen schon immer auf dem Tisch, das mindeste was sie brauchen, ist eine neutrale
Ukraine, keine Pro-Westliche.
Seit 1871 ist das die deutsche Frage, die Frage
Europas. Denken Sie über die deutsche Frage nach, denn Sie kommt jetzt wieder
auf uns zu.
Dieser Frage müssen wir uns jetzt stellen, und wir
wissen nicht, wie. Wir wissen nicht, was die
deutschen tun werden. "
Soweit Zitate aus der Rede des G. Friedmann / Stratfor in 2015.
Dazu noch ein passendes
Zitat von dem ersten NATO Generalsekretär:
“What
is the sense of NATO? It is to keep the Americans in, the Russians out, and the
Germans down. “
(Übersetzt: Was ist der Sinn der NATO? Die
Amerikaner "drinnen", die Russen "draußen" und die Deutschen
"unten" zu halten)
Lord Hastings
Lionel Ismay, erster NATO-Generalsekretär 1952-1957